Krimi in Freital

Der dritte Spieltag der Herrenmannschaft startete mit vielen Ausfällen. So fuhren nur 9 der 14 aktiven Spieler des TSV Seifersdorf zum BSZ Freital, um dem Pohrsdorfer SV und der VSV GW Dresden-Coschütz zu begegnen. Darunter der spielunfähige Kapitän Günzel, der als Trainer agierte, sowie Zuspieler Irmer, welcher sich am Vortag schwer den Rücken verrenkt hatte.

Das erste Spiel begann entsprechend mit ungewohnter Aufstellung - Müller übernahm die Liberoposition, Nebel spielte Diagonalangriff. Trotzdem war die Mannschaft optimistisch, zumal Pohrsdorf gegen den Abstieg kämpfte. Die entsprechend hohen Erwartungen schlugen schnell in Ernüchterung um. Die anfängliche Führung, die hauptsächlich durch Kommunikationsprobleme der Gastgeber bedingt war, konnte nicht gehalten werden. Somit wurde die Motivation der Männer mit dem ersten Satz 20:25 abgegeben. Auch der zweite Satz brachte Mittelblocker, die nicht rechtzeitig außen waren und Außenangreifer, die zu oft in Block oder Aus schlugen. Pohrsdorf zog immer weiter davon, als es zu einer Verletzung kam. Beim Hinterfeldangriff landete ein gegnerischer Spieler ungünstig und überdehnte sein Fußgelenk. Dadurch war das Spiel zwar ausgeglichener, der Satz und der erste Tabellenpunkt gingen mit 15:25 trotzdem haushoch an die Gastgeber. Kapitän Günzel appellierte in der darauffolgenden Satzpause an den Spielspaß der Mannschaft, um dem verloren geglaubten Spiel wenigstens noch ein paar schöne Züge abzugewinnen. Das war das Stichwort, das den Bann brach. Die Männer machten eine 180°-Wende und feierten jeden gewonnenen Punkt, statt den verlorenen hinterherzutrauern. So konnte der dritte Satz plötzlich eindeutig mit 25:17 eingeholt werden. Durch den unverhofften Zwischensieg und das zahlreiche Publikum beflügelt, blieb der TSV auch im vierten Satz souverän und nahm mit 25:20 den ersten Tabellenpunkt des Tages mit. Auch im Tie-Break zeigte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten, dass die Seifersdorfer endlich mit Kopf, Herz und Schlagarm dabei waren, sodass mit 15:9 der letzte Tabellenpunkt des Spiels gesichert werden konnte.

Beim zweiten Spiel waren die Aussichten dagegen weitaus schlechter. Spielte der TSV gerade noch gegen einen Absteiger, sahen sich die Männer nun dem ungeschlagenen Tabellenführer gegenüber. Um diesem Kaliber gerecht zu werden, gab Müller das Liberotrikot an Mussla weiter, welcher noch sicherer in der Annahme ist. Trotzdem war allen Beteiligten bewusst, dass dieses Spiel kaum zu gewinnen war. Deshalb war erneut die Devise, einige schöne Punkte zu machen und die neue Aufstellung zu festigen. Dies gelang den Seifersdorfern auch weitestgehend, trotzdem ging der erste Satz mit 17:25 verdient an Coschütz. Im zweiten Satz starteten die Gegner mit etwas schwächerer Besetzung, während unsere Herren ihre bisher stärkste Leistung der Saison zeigten. Besonders Müller, der nun wieder auf seiner Stammposition spielte, zeigte seinem Wert im Angriff. So war Coschütz gezwungen, bei Seifersdorfer Führung ihre Stammaufstellung wiederherzustellen. Trotzdem blieb der Satz ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das leider (nicht zuletzt wegen einer höchst fragwürdigen Schiedsrichterentscheidung) mit 23:25 gegen unsere Männer entschieden wurde. Im dritten Satz ließ Coschütz nichts anbrennen und gewann gegen den TSV, dem langsam die Puste ausging, eindeutig mit 13:25.

Wir danken den vielen Zuschauern und Unterstützern, die durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit fast schon Heimspielatmosphäre schafften und in besonderem Maße unserem Zuspieler, der trotz schwerer Verletzung unermüdlichen Einsatz in allen acht Sätzen gezeigt hat!

 

Endstand am dritten Spieltag:

 

TSV – Pohrsdorfer SV 3:2 (20:25; 15:25; 25:17; 25:20; 15:9)

 

TSV – VSV GW Dresden-Coschütz 0:3 (17:25; 23:25; 13:25)

 

Seifersdorf mit: Marcus Irmer, André Günzel, Per Natzschka, Sachari Wassilew, Simon Dobrick, Bastian Nebel, Thomas Müller, Sebastian Wend und Kevin Mussla